Am 13.Jänner 2002 fand die Premiere des Stücks "An wen soll ich schreiben? An Gott?" im Landestheater Linz statt.
Das Auftragswerk des Landestheaters fußt auf dem Buch, das im Böhlau-Verlag, unter dem Titel NS- Zwangsarbeit: Der Standort Linz der „Reichswerke Hermann Göring AG Berlin“ 1938-1945 (Band 2: ZwangsarbeiterInnen: (Auto-)Biographische Einsichten) erschienen ist.
Zehntausende ZwangsarbeiterInnen, tausende mit „P“ bzw. „Ost“ gekennzeichnet, tausende KZ-Häftlinge zur Nummer entwürdigt, waren massenhaft eingesetzte Arbeitskräfte zum Aufbau der nationalsozialistischen Kriegsindustrie in Linz. Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder aus mehr als zwanzig Nationen mit je eigenen biographischen Geschichten und gebrochenen Lebensentwürfen. Nach Kriegsende, in der wiedergewonnenen Freiheit, war für die meisten das Leiden nicht zu Ende. Bis heute.
Karl Fallend suchte das Gespräch mit ZeitzeugInnen, um einzelne Lebensgeschichten, Erlebnisse von einheimischen Betroffenenen und vor allem von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sowie KZ-Überlebenden der Linzer Hermann-Göring-Werke in Erfahrung zu bringen. Es handelt sich nicht um beliebige Ereignisse eines Lebenslaufes, sondern um tabuisierte, zum Teil extrem traumatisierte Erlebnisse, die über fünfzig Jahre wortlos vergraben wurden und für viele zum ersten Mal Sprache und Gehör fanden.
Inszenierung:
Ausstattung:
Musik:
Darstellerinnen:
Die Überlebensarbeiter
Karl Fallends "An wen soll ich schreiben? An Gott?"
in Linz uraufgeführt
Reinhard Kannonier | Der Standard
15. Jänner 2002
Ein Leben lang nicht vergessen
Ein Stück über Zwangsarbeiter während der NS-Zeit
Rudolf Habringer | Salzburger Nachrichten
15. Jänner 2002
Kunst der Schreckensfuge
Zwangsarbeiterdrama: Eine Linzer Uraufführung
Reinhard Kager | Frankfurter Allgemeine Zeitung
17. Jänner 2002