Pionierin der wissenschaftlich begründeten Sozialarbeit
Löcker Verlag. Wien, 2013
Das Lebenswerk Ilse Arlts (1876-1960) wird in diesem Band mittels einer umfangreichen Biografie und ausgewählter Originalbeiträge dargestellt.
Arlt gründete 1912 die erste österreichische Fürsorgerinnenschule mit integrierter Forschungsstätte. Was effektive Hilfe bedeutet – sei sie wohlfahrtsstaatlich oder privat organisiert – müsse, so Arlt, erst einer wissenschaftlichen Untersuchung zugeführt werden. Die von ihr konzipierte "Fürsorgewissenschaft" und -praxis ankern in einer sowohl empirisch als auch sozialphilosophisch vorgehenden Armuts- und Wohlergehensforschung.
Als Pädagogin wandte sich Arlt entschieden gegen eine Bürokratisierung des Fürsorgewesens und vertrat ein individualisierendes bedürfnisorientiertes Hilfekonzept.
Die Texte Arlts repräsentieren die unterschiedlichen Wirkdimensionen, welche sie mit ihrem Denken bereicherte: Diskurse der Sozial- und Reformpädagogik, der Fürsorgewissenschaft und -praxis, der empirischen Armuts- und Wohlergehensforschung, der Sozialpolitik und Frauenbewegung. Nicht wenige ihrer kreativen und kritischen Gedankenzüge erweisen sich angesichts gegenwärtiger einschlägiger Debatten als überaus aktuell.
Maria Maiss, geb. 1966, studierte Philosophie, Pädagogik sowie Sonder- und Heilpädagogik an der Universität Wien. Sie arbeitet als Dozentin für Theorien, Geschichte und Ethik der Sozialen Arbeit an den Studiengängen Soziale Arbeit der FH St. Pölten, als wissenschaftliche Mitarbeiterin des dort verankerten Ilse Arlt Instituts für soziale Inklusionsforschung und als Lehrbeauftragte im Arbeitsbereich Sozialpädagogik des Instituts für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz.
227 Seiten
ISBN 978-3-85409-659-7